Freitag, 13. September 2013

Nur wenn du auch...

Das was ich in den vergangen 11 Tagen in den USA  erleben durfte, lässt sich nach wie vor nur sehr schwer in Worte fassen. Selbst jetzt noch fahren meine Gefühle Achterbahn, wenn ich versuche meine Erlebnisse zu reflektieren.

Daher beschränke ich mich hier auf das Wesentliche und behalte den Inhalt dieses atemberaubenden Actions-/  bzw. Abenteuerfilms in meinem Kopf lieber für mich…

MONDAY, AUGUST 10, 2013 – THURSDAY, SEPTEMBER 5, 2013/ [PRE Race TRAINING….]
[In Summe]: 1x BIKE@Konigstuhl/ 3x SWIM à 1000m@Tiergartenschwimmbad/ 3x RUN à 40min@Las Vegas und bevor ich es vergesse das [Wett]schwimmen gegen Paule im Pool [verloren!]
[Fazit]: Form NULL/ Erholung  HUNDERT

FRIDAY, SEPTEMBER 6, 2013
[11:00 a.m.] Athlete Check-In
Location_Henderson Pavilion/ Gelbe [FORMULARE], blaue [FORMULARE] und noch mehr rote [FORMULARE]/ Überall [FORMULARE] und schlimmer noch, überall austrainierte Menschen [Habe ich tatsächlich zu wenig trainiert – JA!]


[11:30 a.m.] Official IRONMAN Store
Location_Henderson Pavilion/ Zahlungsmittel Mastercard

[05:30 p.m.] Welcome Dinner
Location_The Westin Lake Las Vegas Resort/ Katr1n wurde unentdeckt ans Büffet geschmuggelt und trotz GRATIS haben wir uns nichts einpacken lassen [Wirklich!]

[07:30 p.m.] Mandatory Athlete Race Briefing
Location_The Westin Lake Las Vegas Resort/ Endlich bin auch ich gedanklich bei der WM angekommen/ YES, everything is possible!

SATURDAY, SEPTEMBER 7, 2013
[08:00 a.m.] United Healthcare IRONKIDS Las Vegas Fun Run Registration/ Location_Henderson Pavilion/ Athletes: PAUL und MATTIS SCHMIDT

[09:00 a.m.] United Healthcare IRONKIDS Las Vegas Fun Run
Location Henderson Pavilion/ PAUL und MATTIS: YOU are an IRONKID!


[10:00 a.m.] Mandatory Run Gear Check-In
Location_Transition 2/Henderson Pavilion/ [Schuhe/ Socken/ etc… ] Nichts Weltbewegendes oder gar Verbotenes, eben dass was man so zum Laufen braucht…

[02:00 p.m.] Mandatory Bike & Gear Bag Check-In
Location Transition 1/ Swim Start/ Easy going, ohne Helmkontrolle [aber mit Foto…]

SUNDAY, SEPTEMBER 8, 2013
An ungefähr 20 Tagen im Jahr regnet es in Las Vegas – MEIN Tag hier sollte einer davon werden…


[03:00 a.m.] Wake up call
Kaffee, Kuchen und Pizza zum Frühstück

[04:30 a.m.] Athlete Body Marking
Location_ Transition 1/Lake Las Vegas Resort/ Startnummer 2449 [twenty four forty nine]/ REGEN!

[05:30 a.m.] SmallTalk mit SebiKienle
M1chel:  Du machst das heute - Hau rein!/ Sebi: Nur wenn du auch…J


[07:16 a.m.] Age Group [35-39] Start
Location_Transition 1/Lake Las Vegas Resort/ Temperature Air [Rain]_23°C/ Temperature [Lake Las Vegas]_28°C

[SWIM] 38:27
...rein in den Lake Las Vegas/ trübes Wasser_28 °C [Der Whirlpool im unseren Zimmer war übrigens von den Temperaturen her ähnlich, daher kurz nach dem Start der für mich größte Freiwasserwhirlpool der Welt…Die Amis halt…]/ 38:27 min null Sicht und Entspannung pur…

[BIKE:] 2:59:28
…schnell aufs Rad, aber erst mal…Kette runter [innen]/dann Kette runter [außen]/ Letztendlich 91 km durch den Lake Mead Nationalpark [deutsches Wetter gratis]/ Die 1000 HM waren vom ersten km an zu spüren/ Sicht Doppelpunkt Null, da Radbrille in Wechselzone 2/ Die Kommunikation mit meinen Mitstreitern sollte sich heute auf das Wort [LEFT !] beschränken/ Gefühlte 1000 x sollte ich [LEFT !] heute noch zu hören bekommen / Bei jedem [LEFT !] konterte ich innerlich [FUCK U !]… Nicht gerade die feine Art, aber ich wollte doch die Atmosphäre genießen und nicht wie all die anderen schnellst möglich von [A] nach [B] kommen…

[RUN] 2:11:35 [also fast so lange wie das Radfahren…]
Der wohl härteste Teil dieses Wettkampfs/ 3 Laufrunden à 7km/ 6 Anstiege mit insgesamt 175 HM/ Die Sonne prallte mittlerweile vom Himmel und das Thermometer zeigte 38 Grad an/ Die knapp 90 min vorher gestarteten Profis waren bereits im Ziel als ich den Lauf begann/ Ständiges kühlen mit Eiswasser und sogar einmal mit PowerBar Perform waren dabei Pflicht/ Ich wollte jede Runde bzw. jede Meile einzeln sehen und mich von Kilometer zu Kilometer hangeln. Leicht dehydriert verwechselt man auch mal Meilen mit Kilometern und zweifelt an sich selbst/   Größte Motivation war meine Family bei Meile 4/ 8/ und 12 und die mit einem jeweiligen Smalltalk verbundenen Gehzeiten [Katr1n: Schnella bissl…]


[Ziel] Michael Schmidt [M35]/ 1.574/ 5:57:29/ 38:27/ 2:59:28/ 2:11:35
Ein Helfer [Dave] nimmt mich in seine Arme/ Dave sollte mein erste Gratulant sein und hat  viel damit zu tun mich zu stützen und durch den Zielbereich zu begleiten/ Die Medaille - Nur Eine von 2300 aber MEINE! Tränen schießen mir in die Augen/ Ich könnte die ganze Welt umarmen und fange mit Dave an/ wieder Tränen…

101 deutschen Finisher/ Der Klassenunterschied zu einem normalen Ironman 70.3 ist wirklich enorm. Ich kann nicht wirklich sagen woran es lag, aber dies war für mich bis dato das härteste Rennen was ich jemals bestritt.

Ich wusste von Anfang an, wenn ich das Ziel erreiche, habe ich schon gewonnen und niemenad wird mir den Weg und die Erlebnisse bis dahin mehr nehmen können.

Es gibt Dinge die kann man nicht kaufen – Danke für diese 6 Stunden! – Thank you Las Vegas! [Schon wieder Tränen…]

Mittwoch, 28. August 2013

It´s Vegas Baby

[VEGAS BABY...]
Nie und nimmer hätte ich am Morgen des 11. Augusts gedacht, dass ein Traum, den ich nicht für möglich hielt heute Wirklichkeit werden sollte. Erst die entsprechenden Gefühle verleihen Ereignissen Bedeutung und dem entsprechend war ich völlig hin und weg, als ich bei der EM in Wiesbaden das Ticket für die Ironman 70.3 WM in Las Vegas entgegennehmen durfte.


[WETTKÄMPFE? Ne, TRAINING…]
Das ganze Jahr verlief, sagen wir mal suboptimal. Total fokussiert auf nur ein Rennen [Wiesbaden] mussten sich alle anderen Wettkämpfe dem Ziel einer Quali und der entsprechenden Vorbereitung unterordnen. Und weiß Gott, es war es nicht immer einfach hierzu die Motivation zu halten.

Für mich erforderte es jedenfalls eine Menge Mut alles auf eine Karte zu setzen. Gerade dann wenn die im Jahresverlauf erreichten Resultate keine Bestätigung bringen und mit jedem eher mittelmäßigem Rennen das Selbstvertrauen nach und nach schwindet.

Zum Teil war dies ja kalkuliert und vorhersehbar [wie beim SAS Halbmarathon den ich mit angezogener Handbremse lief…] - zum Teil jedoch vollig unvorhergesehen [wie bei der Challenge Kraichgau, bei der ich eigentlich maßlos von meiner Leistung enttäuscht war und mehr als einmal ans Aufgeben dachte…]

Andere Wettkämpfe wurden aus dem völligen Training heraus bestritten [Ladenburg/ Heidelberg] um mir dann bei Rennen wie [Schömberg oder Viernheim] den Stecker zu ziehen, da ich diese nur eine Woche nach [Kraichgau bzw. Wiesbaden] absolvierte.

[CRAZY? Sometimes...]
Fast alle Wettkämpfe waren geprägt [von im Nachhinein betrachtet] irrationalen und für Außenstehende nicht immer nachvollziehbaren Entscheidungen. Beispielsweise der Entschluss beim Liga Einsatz in Schömberg die 10 km komplett auf dem Vorfuss zu laufen, um dann nach 48 Minuten mit Wadenkrämpfen über die Ziellinie zu stolpern. Oder als [bisherige] Krönung der Entschluss Wiesbaden mit dem Rennrad und nicht mit dem Zeitfahrrad zu bestreiten. Mann oh Mann – alleine das hat mich bestimmt 5-10 Minuten gekostet.


[PLANLOS ist aber ANDERST…]
In Meinem Trainingsplan gab es eigentlich nur zwei Optionen: TRAINING oder KEIN TRAINING - Also entweder EINS oder NULL/ AN oder AUS/…aber lassen wir das.

Also wenn Wettkampf dann ist dieser entweder TRAINING oder Vorbereitung für qualitativeres und/ oder quantitativeres TRAINING. Sowas wie Tapern, sprich weniger TRAINING, gab es eigentlich nur 9 Tage vor Wiesbaden.

Da ich aber nicht nur meinen sondern auch den Trainingsplan für Katr1n schrieb, hatte gerade Katr1n nicht unerheblich dazu beigetragen nicht den Glauben an mein neues Trainingskonzept zu verlieren.

Weil es ging ja auf – zumindest [vorerst] bei Katr1n, denn selbst mit optimaler Vorbereitung hätte ich Katr1n in Heidelberg nicht schlagen können – und das zwei Wochen nach ihrer ersten Langdistanz – Mir fehlen die Worte!

Übrigens... Danke mein Schatz, dass du dich für mein [unser] neues Trainingskonzept als Versuchskaninchen bereit gestellt hast…


[AND NOW…?]
Ich nehme aus diesem bewegendem Jahr mit, dass mentale Stärke, Selbstbewusstsein, Entschlossenheit und der feste Glaube an sich selbst für den Erfolg nicht unerheblich sind. Doch Eines war sogar für mich jederzeit klar, dass neben dem eben genannten auch eine große Portion Glück dazu gehörte um einmal bei einer WM starten zu dürfen…

Am 08. September 2013 findet sie statt, die Ironman World Championship 70.3 – mit MIR!

[Das ist Unbeschreiblich - für alle anderen Dinge gibt es die Mastercard…]

Samstag, 24. August 2013

11.08.2013 / Wiesbaden - ohne Worte

Michel macht heute seine Mitteldistanz und will sich den Slot für Las Vegas holen...aber sein eigener Bericht folgt bestimmt noch :-)

Daher konzentriere ich mich auf das, was ich heute geleistet habe. Durch Zufall erhalte ich die Möglichkeit in der Mixed Staffel von Rüdiger und Christian als Schwimmer mein Können unter Beweis zu stellen.
Wir fahren morgens - ich sage lieber nachts - schon sehr früh los, damit Michel in Ruhe seine Wechselzone einrichten kann und ich die Möglichkeit habe, mich ein bisschen mit der Schwimmstrecke am See vertraut zu machen. Ein grandioses Bild erwartet mich bei Sonnenaufgang...



Der Start für die Staffeln ist zum Schluss, so dass ich mich erst um 8.45 Uhr mit den anderen Staffelteilnehmern auf die Socken mache - wir haben sogar super goldene Bademützen :-)
Ich bin total schockiert als ich merke, dass zuviele Goldkäppchen vor mir sind und ich sie einfach nicht mehr einholen kann. Ich keule was das Zeug hält - und bin zum ersten Mal total kaputt nach dem Schwimmen...bei Wettkämpfen, bei denen ich alle Disziplinen mache hebe ich mir natürlich noch Kraft für`s radeln und laufen auf. Als ich endlich bei Rüdiger bin meint er: "super, Zweite". Cool, die anderen vor mir waren alle von den nicht mixed Staffeln, kommen daher nicht in unsere Wertung. Ich muss noch 5 Minuten verschnaufen, ziehe mich dann um und fahre nach Wiesbaden. Die Stimmung ist super und es ist auch mal schön nur als Zuschauer den ganzen Flair mitzunehmen. Ich stehe an der Laufstrecke und feuere alle die ich kenne unermüdlich an. Per Telefon erfahre ich, dass wir mit der Staffel Platz 1 sind!!! YEAHHHHH - so gut!
Auch wenn ich am wenigsten gemacht habe, freue ich mich total.

IRONMAN 70.3 Wiesbaden Germany - European Championship -

- wir sind Europameister in der Staffel geworden - ist das geil!!

OFFICIAL RESULTS
Relay Mixed
11/17
11:56:35
12.08.2013
Relay Mixed
1.
3053 ASG Tria Hockenheim 4:31:14
Schmidt, Katrin 1 Swim 3 0:26:31
Wiegand, Rüdiger 2 Bike 3 2:38:58
Dietzen, Christian 3 Run 3 1:22:57


Inzwischen ist auch Michel im Ziel, ihm geht`s nicht ganz so gut, hat sich doch ziemlich verausgabt.
Da er unbedingt zur Slotvergabe bleiben möchte, essen und trinken wir den ganzen Nachmittag...so geht die Zeit auch rum und zumindest mit meiner Lieblingsbeschäftigung (außer Sport) - mampfen :-)
Es werden noch lange Stunden, bis wir endlich die Gewissheit haben:

WIR FAHREN NACH LAS VEGAAAAAS !!!!!

Einfach OHNE WORTE :-)